Chemische und physikalische Manipulation
Unter der chemischen und physikalischen Manipulation versteht man das Verändern des Resultates einer Dopingkontrolle. Dazu werden verschiedenste Mittel und Methoden angewendet. Früher wurden die Proben häufig durch Austauschen des Urins manipuliert. Bei der Urinabgabe wurde Urin einer anderen Person oder eigener Urin, der "sauber" war, abgeliefert. Diese Manipulation ist heute zu großen Teilen ausgeschlossen, wenn der Kontrollablauf strikt befolgt wird. Durch die Sichtkontrolle des Kontrolleurs ist diese Möglichkeit ausgeschlossen.
Bei einer zweiten physikalischen Methode besteht jedoch eine größere Chance. Hierbei wird die zuvor entleerte Harnblase mit fremdem Urin gefüllt, was trotz verbotenen Substanzen im Körper zu einem negativen Resultat führt. Auch hier kann der Betrug minimiert werden. Die Proben werden ohne Ankündigung und vor Ort verlangt, was eine solche Manipulation verhindern kann.
Auf dem chemischen Weg kann die Probe mit speziellen Wirkstoffen verändert werden. Es existieren Substanzen, welche die Nierentätigkeit einschränken. Es kann erreicht werden, dass kritische Dopingsubstanzen nicht ausgeschieden werden. Zur chemischen Manipulation gehört gleichfalls die Verdünnung des Urins. Diese beiden Methoden können jedoch schnell nachgewiesen werden.
Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff
Die Steigerung des Sauerstofftransports kann durch zwei hauptsächliche Methoden erreicht werden. Einerseits durch Blutdoping und andererseits durch die Einnahme von künstlichen Sauerstoffträgern. Beim Blutdoping wird dem Körper fremdes oder eigenes Blut verabreicht. Bei diesem Verfahren erhöht sich die Anzahl der roten Blutkörperchen, die bekanntlich den Sauerstoff transportieren. Dies hat zur Folge, dass die Muskeln mit mehr Sauerstoff versorgt werden können, was wiederum eine Ausdauersteigerung mit sich bringt.
Die Manipulation des Blutes kann aber schwerwiegende Folgen verursachen. So ist es für das ganze Kreislaufsystem ungesund und es kann zu Bluthochdruck führen. Bei einer Transfusion mit fremdem Blut besteht zudem die Gefahr von der Unverträglichkeit des Blutes und die Übertragung von Krankheiten. Bei der häufigeren Variante, der Eigenblutspende, spendet der Sportler Monate zuvor eigenes Blut, welches ihm danach wieder zugeführt werden kann. Der Nachweis von Blutdoping konnte verbessert werden. Heutzutage ist es möglich, Fremdblut mittels Blutproben nachzuweisen.
Bei der Leistungssteigerung mit künstlichen Sauerstoffträgern werden Blutersatzprodukte genutzt. Diese wurden wegen rückläufigen Blutspenden erfunden. In der Medizin sollen sie den Bedarf an Blutkonserven decken. Leider blieb diese Methode dem Dopingmissbrauch nicht unbekannt.
Gendoping
Die letzte verbotene Methode besteht im Verändern unserer Zellen oder Gene. Diese Methoden sind schwierig nachzuweisen, denn die manipulierten Gene produzieren die selben Eiweißstoffe wie die eigenen. Das Gendoping wird vor allem für den Muskelaufbau oder die Ausdauersteigerung benutzt. Es ist bekannt, dass unser Körper einen Stoff abgibt, der den unkontrollierten Muskelaufbau verhindert. Konkret gesagt: ist das Gen, das den Stoff Myostatin erzeugt defekt, so wachsen die Muskeln ins unerdenkliche.
Mit einem anderen Eingriff in die Erbmasse kann die Produktion der Blutkörper angeregt werden. Erythropoetin heißt das Hormon, welches die Blutkörperproduktion stimuliert. Durch das gentechnisch produzierte Erythropoietin kann das selbe erreicht werden, wie beim Blutdoping. Hierbei fallen die schwierigen Bluttransfusionen weg. Das Hormon wird mit einer Spritze dem Fettgewebe verabreicht. Die Nebenwirkungen gleichen denen des Blutdopings: Bluthochdruck und schlechte Blutzirkulation, weil das Blut dicker ist. Die Gefahren von Krankheitsübertragungen entfallen jedoch.
Liste der verbotenen Wirkstoffe und Methoden
Jederzeit verbotene Wirkstoffe und Methoden
- Anabolika
- Hormone und verwandte Wirkstoffe
- Beta-2-Agonisten
- Antiöstrogene Wirkstoffe
- Diuretika und andere maskierende Wirkstoffe
- Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff
- Chemische und physikalische Manipulation
- Gendoping
Im Wettkampf verbotene Wirkstoffe und Methoden
Zusätzlich zu den unter "Jederzeit verbotene Wirkstoffe und Methoden" aufgeführten Kategorien:
- Stimulanzien
- Narkotika
- Cannabinoide
- Glucokortikoide
In gewissen Sportarten verbotene Wirkstoffe

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