Wie wird die Dopingkontrolle nun ausgewertet?
Die Dopingkontrollen werden mit dem GC/MS Verfahren ausgewertet. Die beiden Abkürzungen stehen für Gaschromatographie und Massenspektroskopie.
Davor muss eine Urinprobe aber gereinigt und hoch konzentriert werden. Das ist notwendig, denn die Stoffe, um die es geht, werden im Milliardstel-Gramm-Bereich gemessen. Dieses Größenverhältnis kann man z.B. damit vergleichen, einen Zuckerwürfel in einem Schwimmbad gelöst nachzuweisen.
Die hochkonzentrierten Proben werden in etwas Flüssigkeit gelöst und in kleine Fläschchen gefüllt. Jetzt erst kommt die Gaschromatographie, bei der die Stoffe aufgetrennt werden. Die Probe wird mit einer Spritze in einen 300°C heißen Metallblock injiziert. Sie verdampft bei dieser Temperatur sofort. Dann wird sie mit einem Gasstrom durch eine analytische Säule (Innendurchmesser: 0,1 mm; Länge: 17 m) geführt. Die Innenseite der Säule ist mit Methylsilicon beschichtet. Die verschiedenen Stoffe bleiben unterschiedlich lang an der Innenseite der Säule kleben. Die Substanzen brauchen dann eine bestimmte Zeit, um die Säule zu durchlaufen.
Hier ein paar Beispiele:
Glenbuterol – 2 min.
Stanozolol – 18 min.
Nun schließt sich die Massenspektrometrie an. Die aufgetrennten Substanzen kommen aus der analytischen Säule. Die Moleküle, aus denen sie bestehen, werden mit einer Elektronenkanone beschossen. Die Substanzen, die den Massenspektographen passieren, werden getroffen und zerfallen in immer gleiche Bruchstücke, wenn sie zur gleichen Substanz gehören. Sie hinterlassen quasi einen charakteristischen „Fingerabdruck“, der auf einen ganz bestimmten Stoff hinweist.