Je nach Substanz und Dosierung können Dopingmittel beträchtliche Nebenwirkungen haben. Manche Schäden, die dem Körper zugefügt werden, sind nicht mehr rückgängig zu machen, und manche Nebenwirkungen können akut lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.
Anabolika
Anabolika haben bei unsachgemäßer, also nicht therapeutischer Anwendung zahlreiche unerwünschte und zum Teil gefährliche Folgen. Akne und vermehrte Wassereinlagerung im Gewebe sind da noch die harmlosesten Nebenwirkungen. Anabolika beeinflussen den Fettstoffwechsel und erhöhen damit das Risiko von Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt. Werden Anabolika über längere Zeit eingenommen, schädigen sie die Leber, und man vermutet, dass sie die Entstehung von Krebsgeschwüren in der Leber erhöhen. Testosteron kann außerdem das Wachstum von Prostata- und Brustkrebs fördern.
Bei Frauen kann die Einnahme von Anabolika zu einer Vermännlichung (Virilisierung) führen. Diese äußert sich in Störungen des Menstruationszyklus, einer verstärkten Körperbehaarung, einer Veränderung der Stimme und einer Vergrößerung der Klitoris. Die beiden letzteren Wirkungen sind nicht mehr rückgängig zu machen. Bei Männern kann es durch Anabolikamissbrauch zu einer Vergrößerung der Brust (Gynäkomastie) und einer Schrumpfung der Hoden kommen. Bei beiden Geschlechtern sind Störungen des sexuellen Lustempfindens und Fruchtbarkeitsstörungen bis hin zur Unfruchtbarkeit möglich. Bei Jugendlichen kann Anabolikamissbrauch die Wachstumsphase vorzeitig beenden.
EPO
Die unkontrollierte Anwendung von EPO ohne medizinische Notwendigkeit, vor allem über längere Zeit und bei hoher Dosierung, ist gefährlich: Durch künstliche Erhöhung der Zahl der roten Blutkörperchen wird das Blut "verdickt". Das führt nicht nur zur Erhöhung des Blutdrucks, sondern auch zur Entstehung von Thrombosen bis hin zum tödlichen Gefäßverschluss.
HGH
Die Einnahme des Wachstumshormons HGH kann zu einer sogenannten Akromegalie führen. Dieses Krankheitsbild ist durch krankhaftes Wachstum an nicht knöchernen Körperstrukturen, vor allem Organen, gekennzeichnet. Insbesondere am Herzen kommt es unter Umständen zu Veränderungen, die bis hin zum Herztod führen können. Eine längere Anwendung von HGH kann außerdem den Blutzuckerspiegel erhöhen.
Beta-2-Agonisten
Nebenwirkungen von Beta-2-Agonisten zeigen sich vor allem am Herzen. Dazu gehören die Erhöhung der Herzschlagfrequenz, eine Schwächung des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen und Angina Pectoris. Des Weiteren können unkontrollierbare Muskelzuckungen und erhöhte Glukosewerte im Blut vorkommen.
Stimulanzien
Neben psychischen Störungen und psychischer Abhängigkeit haben Amphetamine, Kokain und Ecstasy schwerwiegende körperliche Nebenwirkungen. Es kommt zu Blutdruckanstieg und Überhitzung des Körpers. Da Stimulanzien Gefühle von Erschöpfung und Übermüdung unterdrücken, kommt es bei sportlicher Betätigung schnell zu einer Ausschöpfung aller Reserven. Schwere Erschöpfungszustände, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt, Krampfanfälle, Atemlähmungen und Kreislaufkollaps können die zum Teil lebensgefährlichen Folgen sein.
Narkotika
Alle Narkotika verursachen Übelkeit, oft auch Erbrechen, Kopfschmerzen und Benommenheit. Vor allem bei Überdosierung kommen lebensbedrohliche Nebenwirkungen hinzu: Atemlähmungen können zu einer Unterversorgung der Gefäße mit Sauerstoff führen und einen (oft tödlichen) Kreislaufschock nach sich ziehen. Darüber hinaus hat der Konsum von Morphin, Heroin und Methadon schwere körperliche und psychische Abhängigkeit zur Folge.
Diuretika
Die Gefahr bei der Anwendung von Diuretika besteht in ihrer entwässernden Wirkung. Mit der Flüssigkeit werden dem Körper Mineralstoffe entzogen, was bedrohliche Störungen des Elektrolythaushalts nach sich ziehen kann. Die Folgen: akuter Blutdruckabfall, Muskelkrämpfe, Kreislaufkollaps, Magen- und Darmprobleme.
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